Der große Bettwäsche-Guide

Autor:
Redaktion Polstermöbel Fischer -
12.09.2024
Tipps
- 9 Min. Lesedauer

Sie lädt zum Einkuscheln ein, hält uns warm und wertet dabei unser Schlafzimmer optisch auf: Bettwäsche macht das Betterlebnis komplett. Wer sich auf die Suche nach neuer Bettwäsche begibt, wird jedoch schnell feststellen, dass die Auswahl an Materialien und Designs riesig ist und ziemlich verwirrend sein kann. Mit unserem Bettwäsche-Guide möchten wir Ihnen zum Durchblick verhelfen und Sie dabei unterstützen, die für Sie geeignete Bettwäsche zu finden.

Wozu überhaupt Bettwäsche?

Bettwäsche kann mehr als nur hübsch aussehen – sie erfüllt wichtige Aufgaben, um Ihnen angenehme Nächte zu bereiten. So nimmt sie die Feuchtigkeit auf, die wir im Schlaf verlieren. Außerdem schützt Bettwäsche die Bettwaren vor Verschmutzungen, etwa durch Schweiß, Hautschuppen oder Haare.

Bettwäsche: Materialien im Überblick

Für jedes Bedürfnis existieren geeignete Bettwäschematerialien. Und das sind ganz schön viele! Hier finden Sie einen Überblick.

Damast: Die Edle

Damast ist ein hochwertiger Stoff, für den feine Fäden, meist Seide, dicht miteinander verwebt werden. In einem aufwändigen Verfahren wird dabei das typische, schimmernde Damast-Muster eingearbeitet. Da Damast ein leichtes Material mit kühlender Wirkung ist, eignet er sich auch gut für den Sommer.

+ leicht glänzend, strapazierfähig, edel, pflegeleicht (Achtung bei 100% Seide!)

Perkal: Die Feine

Bettwäsche aus Perkal wird aus sehr feinem Garn und mit hoher Fadenzahl in Leinwandbindung gefertigt. Typischerweise wird hierfür feine, ägyptische Baumwolle verwendet, weshalb auch der Name „Baumwollperkal“ geläufig ist. Perkal-Bettwäsche ist aufgrund ihrer Eigenschaften auch in Hotels weit verbreitet. Man sollte jedoch darauf achten, die Waschtemperatur nicht zu heiß zu wählen und nur auf niedrigster Stufe zu bügeln.

+ hochwertig, leicht, atmungsaktiv, pflegeleicht

Biber und Flanell: Die Kuschelige

Kuschelig-weich und schön warm ist Bettwäsche aus Biber und Flanell – die perfekte Bettwäsche für den Winter also! Dabei handelt es sich um einen weichen, angerauten Baumwollstoff. Es wird unterschieden zwischen dem einseitig angerauten Biber-Stoff und dem doppelseitig angerauten Flanell. Letzteres ist besonders flauschig.

+ wärmend, atmungsaktiv, bügelfrei, nimmt viel Feuchtigkeit auf, pflegeleicht

Leinen: Die Robuste

Leinen wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und ist somit ein Naturprodukt. Es zeichnet sich aus durch seine glatte, strukturierte Oberfläche und wird für seine kühlende Eigenschaft geschätzt.
Vorsicht: Linon ist nicht das gleiche wie Leinen! Bei Linon handelt es sich um ein glattes Baumwollgewebe, das preisgünstiger als Leinen, aber ebenfalls kühlend ist.

+ langlebig, robust, kühlend, pflegeleicht, bügelfrei, Naturfaser

Renforcé: Die Temperierende

Wie Perkal wird auch Renforcé in Leinwandbindung gewebt und ist ein Baumwollgewebe. Das Garn ist allerdings nicht ganz so fein wie jenes, das zu Perkal verarbeitet wird. Bettwäsche aus Renforcé eignet sich sehr gut für den Sommer, da es temperaturregulierend wirkt und viel Feuchtigkeit aufnimmt.

+ temperatur- und feuchtigkeitsausgleichend, strapazierfähig, leichter als Leinen, hautsympathisch, pflegeleicht

Jersey: Die Praktische

Jersey ist ein hautschmeichelnder, zarter Baumwollstoff, der vor allem in der Bekleidungsbranche sehr beliebt ist. Man unterscheidet zwischen dem einfach gestrickten, preiswerteren Single-Jersey und Interlock-Jersey. Dieser wird doppelt gestrickt und ist dadurch etwas dicker, wärmer und langlebiger als Single-Jersey.

+ leicht, elastisch, weich, saugfähig, atmungsaktiv, pflegeleicht

Microfaser: Die Unkomplizierte

Bettwäsche aus Microfaser ist an ihrer leicht glänzenden Optik leicht erkennbar. Meist besteht Microfaser aus sehr feinen Polyesterfasern, die viel Feuchtigkeit aufnehmen können und schnell trocknen, was Microfaser zu einem beliebten Material für Bettwäsche macht. Dank seiner glatten Oberflächenstruktur setzen sich Hausstaubmilben nur schwer fest, was Microfaser zudem allergikerfreundlich macht.

+ schnell trocknend, saugfähig, fusselfrei, pflegeleicht, bügelfrei

Satin: Die Glanzvolle

Ein Hingucker im Schlafzimmer ist Bettwäsche aus Satin. Das Material besteht aus Seide oder Viskose und zeichnet sich durch seinen eleganten Glanz aus. Außerdem ist Satin allergikerfreundlich und dank seiner kühlenden Eigenschaft gut für den Sommer geeignet. Typischerweise wird unterschieden zwischen Mako-Satin, der aus ägyptischer Baumwolle gefertigt wird, und Microfaser-Satin, der feinmaschiger als Seide und deutlich preiswerter ist.

+ atmungsaktiv, allergikerfreundlich, kühlend, pflegeleicht, hautschmeichelnd

Seide: Die Luxuriöse

Seide ist seit Jahrhunderten als Luxus-Material bekannt und bringt somit einen Hauch Luxus in Ihr Schlafzimmer. Die sehr aufwändige Produktion und Materialzusammensetzung begründen den hohen Preis von Seide. Das Garn wird aus dem Kokon des Seidenspinners gewonnen. Darüber hinaus ist Seide auch für Menschen mit Hautproblemen, beispielsweise Neurodermitis oder Schuppenflechte, gut geeignet.

+ edel, schnell trocknend, atmungsaktiv, feuchtigkeitsabsorbierend, Naturfaser, allergikerfreundlich

Seersucker: Die Gekreppte

Seersucker ist ein gekrepptes Baumwollmischgewebe. Du seine „knittrige“ Beschaffenheit liegt der Stoff nicht direkt auf der Haut und ist dadurch besonders luftig – perfekt für den Sommer! Beim „echten“ Seersucker wird der Stoff nach dem Weben durch einen speziellen Waschvorgang bearbeitet, welcher die Fäden optisch zusammenzieht und dadurch die typische Kreppoptik erzeugt. Bei geprägtem Seersucker hingegen wird die Kreppoptik mechanisch erzeugt, weshalb diese mit der Zeit nachlassen kann. Um die Optik zu erhalten, sollte Bettwäsche aus Seersucker bei maximal 40°C und niedrigem Schleudergang gewaschen werden.

+ temperaturausgleichend, luftig, pflegeleicht, bügelfrei, feuchtigkeitsabsorbierend

Baumwolle: Die Klassische

Als Lieblingsmaterial der Textilbranche ist Baumwolle auch im Schlafzimmer weit verbreitet. Die Eigenschaften variieren je nach Fadendichte, Webart und Baumwollart, wodurch Baumwolle sehr wandelbar ist und die Basis für die meisten der bereits vorgestellten Bettwäschematerialien darstellt. Baumwolle ist sehr atmungsaktiv und kann je nach Stoffdicke kühlend, aber auch wärmend sein.

+ weich, strapazierfähig, Naturfaser, hautsympathisch, saugfähig, pflegeleicht

Musselin: Die Lockere

Sowohl bei Kleidung als auch bei Bettwäsche ist Musselin gerade ein absolutes Trend-Material. Es besteht aus ein- oder doppellagigem Gewebe, meist Baumwolle, mit eingearbeiteten Luftkammern und ist dadurch sehr leicht und atmungsaktiv. Das macht Musselin auch zu einem beliebten Material für Babyaccessoires.

+ weich, luftig, saugfähig, temperaturregulierend, pflegeleicht, bügelfrei

Das richtige Bettlaken

Ein Bettlaken schützt die Matratze vor Schweiß, Hautschuppen und Haaren und nimmt ebenso wie Bettwäsche die Feuchtigkeit auf, die wir nachts verlieren. Grundsätzlich sind Bettlaken aus den gleichen Materialien wie Bettwäsche erhältlich. Sie müssen für das Laken aber natürlich nicht das gleiche Material wie bei der Bettwäsche wählen. So kann es je nachdem, wie viel Sie im Schlaf schwitzen, zum Beispiel ratsam sein, ein saugfähiges Jersey-Bettlaken mit einer kuscheligen Biber-Bettwäsche zu kombinieren.

Was Bettlaken betrifft, haben Sie die Wahl zwischen klassischen Laken, welche lediglich unter der Matratze festgesteckt werden, und Spannbettlaken mit einem Gummizug. Achten Sie beim Kauf auf die Höhe der Matratze und wählen Sie ein Bettlaken mit entsprechender Taschentiefe.

Für Boxspringbetten gibt es spezielle Bettlaken. Sie können entweder die gesamte Matratze beziehen, Matratze und Topper zusammen oder nur den Topper. Auch hier sollten Sie deshalb auf die Taschentiefe des Lakens achten und diese passend zur Höhe der Matratze oder des Toppers wählen. Ein für eine normale Matratze ausgelegtes Bettlaken ist für einen Topper zu tief.

Qualitätsmerkmale von Bettwäsche

Natürlich gibt es auch bei Bettwäsche Qualitätsunterschiede, welche sich mitunter im Preis bemerkbar machen. Hier erfahren Sie, an welchen Merkmalen Sie die Qualität der Bettwäsche festmachen können.

  • Material:
    Achten Sie auf hochwertige Stoffe aus schadstofffreier Herstellung. Dabei können Sie sich an Kennzeichnungen sowie Gütesiegeln wie zum Beispiel OEKO-Tex oder Better Cotton orientieren. Ob die Bettwäsche nachhaltig produziert wurde, ist in der Regel ebenfalls an entsprechenden Kennzeichnungen erkennbar.
  • Fadendichte:
    Damit ist die Anzahl an Fäden pro cmgemeint. Je höher die Fadendichte, desto dichter und weicher ist der Stoff.


19 F/cm2: rau, nicht seidig

28 F/cm2: Basisqualität, gut bei Baumwolle

31 F/cm2: gute Qualität

62 F/cm2: gehobene Qualität

62+ F/cm2: Luxusqualität
 

  • Webart:
    Die Webart bestimmt die Optik und Haptik eines Stoffes. Eine einfache, starke Webart macht die Oberfläche matt, wie es beispielsweise bei Baumwollbettwäsche der Fall ist. Satin hingegen wird in der sogenannten Atlasbindung gewebt und erhält dadurch seinen typischen Glanz. Die gängigste Webart ist die Leinwandbindung.

Bettwäsche richtig pflegen

Damit Sie möglichst lange etwas von Ihrer neuen Bettwäsche haben, empfiehlt es sich, auf eine gute Pflege zu achten. Dies gelingt mit ein paar Tipps ganz leicht. 

  • Vor dem Erstgebrauch waschen: Je nach Farbe gegebenenfalls mit Color-Waschmittel
  • Keinen Weichspüler verwenden: dieser beeinträchtigt die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme und die Atmungsaktivität
  • Bei 60°C auf links waschen
  • Waschhinweise befolgen: Manche Materialien dürfen nur bei geringerer Temperatur gewaschen werden
  • Feinwaschmittel ohne optischen Aufheller verwenden
  • Falls Sie Ihre Wäsche draußen trocknen: Bettwäsche besser auf links gedreht aufhängen, um Ausbleichen vorzubeugen
  • Lufttrocknung schont das Gewebe
  • Nach dem Aufstehen mehrere Minuten am Fenster auslüften lassen
 

Wie oft muss man Bettwäsche wechseln?

Da Bettwäsche Schweiß und Hautschuppen aufnimmt, sollte sie regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Ideal ist ein Rhytmus von 3-4 Wochen. Falls Sie unter einer Hausstaubmilbenallergie leiden, empfiehlt es sich, sogar alle 1-2 Wochen das Bett neu zu beziehen. Und auch im Sommer, wenn wir vermehrt schwitzen, kann der Abstand zwischen dem Bettwäschewechsel kürzer sein. Die Bettwaren selbst sollten übrigens mindestens 2x im Jahr gewaschen und alle paar Jahre durch neue ersetzt werden.

Welche Bettwäsche eignet sich für Sommer und Winter?

Gerade in schwülen Sommernächten oder bei eisigen Wintertemperaturen kann die richtige Bettwäsche unseren Schlaf deutlich verbessern.

Für den Sommer eignen sich leichte, atmungsaktive Materialien mit kühlender Wirkung und hoher Feuchtigkeitsaufnahme. Dazu zählen z.B. Leinen, Renforcé, Microfaser, Baumwolle, Musselin, Seersucker oder Satin.

Im Winter darf es hingegen etwas wärmer sein. Bettwäsche aus Biber oder Flanell ist kuschelig weich und hält wunderbar warm. Auch mit Bettwäsche aus dichtem Interlock-Jersey oder Baumwolle sind Sie im Winter gut beraten. Wie Sie unserer Materialübersicht entnehmen können, sind viele Bettwäschematerialien temperaturregulierend und atmungsaktiv und eignen sich somit für jede Jahreszeit.

Fazit

Wie Sie sehen, haben Sie beim Kauf Ihrer Bettwäsche die Qual der Wahl. Wir hoffen, Ihnen mit unserem Bettwäsche-Guide nützliches Wissen rund ums Thema Wäsche mit an die Hand gegeben zu haben. In welchem Material Sie am liebsten schlafen, bleibt letztendlich natürlich eine individuelle Präferenz. Wenn Sie Ihr Bett regelmäßig neu beziehen und unsere Pflegetipps berücksichtigen, werden Sie garantiert lange Freude an Ihrer Lieblingsbettwäsche haben und viele traumhafte Nächte darin verbringen.

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