Die Hausstauballergie gehört zu den häufigsten Allergien in Deutschland – satte 10% der Gesamtbevölkerung sind von den lästigen Symptomen geplagt und leiden unter Husten, einer verstopften Nase, tränenden und juckenden Augen und anderen Symptomen. Dabei gerät besonders das Boxspringbett oft in Verruf, mit seiner großen Polsterfläche ein Magnet für Hausstaubmilben zu sein. Müssen Allergiker also auf dieses komfortable Bett verzichten oder handelt es sich dabei lediglich um ein Gerücht? Wir klären auf!
Trotz ihres Namens ist das Problem bei einer Hausstauballergie nicht der Hausstaub an sich, sondern die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. Die Ausscheidungen vermischen sich mit dem Hausstaub und sobald dieser aufgewirbelt wird, gelangen die Allergene in unsere Atemwege. Typische allergische Reaktionen sind:
Die meisten Betroffenen leiden besonders nachts und direkt nach dem Aufstehen an diesen Symptomen. Nicht immer muss es sich beim Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome gleich um eine Hausstauballergie handeln. Ein Allergietest beim Hausarzt gibt Aufschluss darüber!
Hausstaubmilben sind übrigens kein Zeichen mangelnder Hygiene. Sie mögen ein feucht-warmes Klima, ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen und kommen daher natürlicherweise in unserem Lebensraum vor. Besonders in Betten samt Kissen, Bezüge und Co. fühlen sich die kleinen Tierchen pudelwohl und machen Allergikern das Leben schwer.
Das Wichtigste bei Personen mit Hausstauballergie ist, dass sie auf ein möglichst trockenes Bettklima achten und das Bett regelmäßiger Pflege unterziehen. Und genau hier punktet ein hochwertiges Boxspringbett!
Die kurze Antwort lautet: Ja! Es stellt sich heraus, dass Boxspringbetten unter gewissen Umständen sogar sehr gut für Allergiker geeignet sind. Denn sie haben den Vorteil, dass sie im Idealfall durch einen doppelten Federkern für eine optimale Luftzirkulation und einen sehr guten Feuchtigkeitstransport sorgen.
Damit diese Voraussetzung jedoch erfüllt wird, ist es zunächst wichtig festzustellen, ob es sich tatsächlich um ein richtiges Boxspringbett handelt. Boxspring-Imitate sehen nämlich nur so aus als wären sie Boxspringbetten, haben aber keine Unterfederung in der Box und damit eine schlechtere Luftzirkulation. Problematisch sind außerdem Betten mit Motor oder Bettkasten. Diese weisen nämlich ebenfalls eine mangelhafte Luftzirkulation auf.
Im Folgenden sehen wir uns genauer an, welche Bedingungen vorliegen müssen, damit Allergiker erholsame Nächte im Boxspringbett verbringen können.
Unsere speziell geschulten Mitarbeiter:innen beraten Sie ausführlich zu Boxspringbetten. Wir freuen uns auf Sie!
Zur Erinnerung: Eine gute Luftzirkulation ist das A und O, wenn sich Allergiker nach beschwerdefreien Nächten sehnen. Daher ist es bei jedem der Elemente eines Boxspringbettes wichtig, dass es möglichst atmungsaktiv ist. Doch was bedeutet das jetzt im Konkreten?
Matratzen sind wie ein Schlaraffenland für Bettmilben. Der nächtliche Schweiß sorgt für ein angenehm feuchtes Klima und die kleinen Tierchen werden laufend mit Hautschuppen versorgt. Um den Milben das (Über-)Leben ein wenig schwerer zu machen, wählen Sie am besten eine Federkernmatratze.
Die einzelnen Federn und deren Zwischenräume lassen genügend Platz für die Luftzirkulation. Feuchtigkeit kann leichter abtransportiert werden und ein trockenes Schlafklima ist so gesichert.
Topper sind nicht zwangsläufig bei jedem Boxspringbett dabei. Haben Sie als Allergiker jedoch vor, einen solchen zu kaufen, wählen sie am besten eine Variante aus Klimalatex. Dieses Material sorgt dank seiner Oberflächenstruktur dafür, dass Feuchtigkeit schnell wieder abgegeben wird und sich nicht im Topper festsetzt.
Ebenso in Frage kommen hochwertige Kaltschaum-Topper. Diese sind besonders atmungsaktiv und beugen Feuchtigkeit im Bett vor. Im Unterschied zum Latex-Topper sorgt der Kaltschaum-Topper für ein härteres Liegegefühl. Etwas seltener sind Topper mit einem Federkern. Auch diese eignen sich gut für Allergiker. Weniger vorteilhaft sind Viscoschaum-Topper, denn diese speichern die Wärme und erschweren die Luftzirkulation.
Bezüge von Matratze und Topper wirken sich sehr stark darauf aus, ob und wie viel Feuchtigkeit an die Luft abgegeben wird. Findet die Feuchtigkeit keinen Weg nach außen, werden sich Milben mit größter Freude in der Matratze und im Topper einnisten.
Die Bezüge müssen daher atmungsaktiv sein. Zudem sollten sie abnehmbar und waschbar sein, um die Milben regelmäßig abzutöten. Es gibt sogar spezielle Klima-Bezüge, die besonders allergikerfreundlich und bei Temperaturen von bis zu 95 °C waschbar sind.
Zusätzlich zum Matratzen- und Topperbezug ist es für Allergiker durchaus sinnvoll, einen weiteren Schonbezug – ein sogenanntes Encasing – zu verwenden.
Es besteht aus besonders dicht gewebtem Material und ist daher undurchlässig. Hautschuppen gelangen so nicht bis in die Matratze, wodurch Sie den Milben die Nahrungsquelle nehmen.
Außerdem wird der Kontakt zwischen Haut und den Ausscheidungen auf ein Minimum reduziert. Dadurch sollten allergische Reaktionen deutlich seltener auftreten.
Encasings gibt es für Matratzen, Topper und Bettwäsche. Sie ersetzen jedoch nicht das Bettlaken bzw. die Bettwäsche, sondern stellen lediglich eine Zwischenschicht dar.
Auch bei der Bettwäsche ist das wichtigste Kriterium die Atmungsaktivität. Hier gibt es ebenfalls spezielle Bettwäsche für Allergiker, die atmungsaktiv ist und durch eine gute Luftzirkulation den Lebensraum der Milben zerstört.
Wichtig ist zudem, dass die Bettwäsche bei mindestens 60 °C waschbar ist. Erst dann werden die Milben vollständig abgetötet!
Mit dem Kauf eines Boxspringbettes für Allergiker allein ist es jedoch noch nicht getan. Es gibt eine Reihe anderer Dinge, die Sie als Allergiker in Ihrem Schlafzimmer unbedingt beachten sollten, um erholsame Nächte zu genießen:
Um den Milben bestmöglich den Garaus zu machen, ist eine angemessene Pflege des Boxspringbettes notwendig. Idealerweise lassen sich alle Bezüge, das Bettzeug und die Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 °C waschen. Beachten Sie hierzu immer die Angaben der Hersteller, denn manche Materialien vertragen keine hohen Temperaturen.
Regelmäßig bedeutet in diesem Zusammenhang spätestens alle zwei Wochen. Je nachdem, wie viel Sie schwitzen und wie ausgeprägt Ihre Allergie ist, kann es sein, dass Sie einen wöchentlichen Waschgang einplanen müssen. Nutzen Sie diese Gelegenheit außerdem, um die Matratze hin und wieder zu wenden und gründlich abzusaugen.
Tipp: Milben lassen sich ebenfalls durch Einfrieren abtöten. Das bietet sich vor allem bei kleineren Bettwaren an, die nicht bei hohen Temperaturen gewaschen werden können. Geben Sie daher z. B. Kuscheltiere oder Bettwäsche regelmäßig für 24h in den Gefrierschank. Schon sind die lästigen Milben weg!
Um Ihrer Allergie Herr zu werden, ist es wichtig, Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur möglichst gering zu halten. Die ideale Temperatur im Schlafzimmer liegt bei ca. 18 °C. Dabei hilft es am besten, wenn Sie regelmäßig und richtig lüften. Öffnen Sie daher zumindest morgens und abends für ca. 10 Minuten das Schlafzimmerfenster und sorgen Sie für Durchzug.
Besonders am Morgen ist dies sehr wichtig. Denn in der Nacht haben wir geschwitzt, die Luft ist abgestanden und somit herrscht das ideale Raumklima für Milben. Am besten lassen Sie dafür das Bett unaufgebettet und schlagen die Decke lediglich zurück – so trocknet die Feuchtigkeit besser. Lüften Sie auch das Bettzeug regelmäßig, indem Sie es zum Beispiel über den Balkon hängen.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit, beispielsweise aufgrund der Bausubstanz, empfehlen sich Luftentfeuchter. Von Luftbefeuchtern lassen Sie jedoch lieber die Finger, denn ein feuchtes Raumklima ist genau das Gegenteil von dem, was Sie wollen.
Nicht nur Ihr Bett, sondern Ihr gesamtes Schlafzimmer benötigt eine regelmäßige Pflege. Planen Sie daher mehrmals wöchentlich folgende Aufgaben in Ihren Haushaltskalender ein:
Richten Sie Ihr Schlafzimmer zudem lieber minimalistisch oder nach dem beliebten schwedischen Konzept Lagom ein. Verzichten Sie auf Teppiche und nach Möglichkeit auf Haus- und Stofftiere im Schlafzimmer. Verwenden Sie keine Tagesdecke, ansonsten bekommt das Bett untertags nicht genügend Luft. Ist dies nicht möglich bzw. wollen Sie auf diese Dinge nicht verzichten, vergessen Sie nicht umso öfter zu putzen und zu waschen.
Die große Polsterfläche bei Boxspringbetten mag zwar ein erhöhtes Risiko darstellen. Allerdings bedeutet dies noch lange nicht, dass Allergiker auf die zahlreichen Vorteile eines Boxspringbettes verzichten müssen.
Zudem sei an dieser Stelle gesagt, dass Milben in jedem Bett vorkommen – unabhängig davon, ob es sich nun um ein Boxspringbett oder ein gewöhnliches Bett handelt. Egal welches Bett Sie haben, Sie werden die Milben leider nie zur Gänze loswerden. Mit gezielten Maßnahmen können Sie jedoch deren Vermehrung eindämmen und so die Lebensdauer von Bett, Matratze und Co. um einiges erhöhen.