Wandfarben: Ideen zur Raumgestaltung mit Farbe

Autor:
Redaktion Polstermöbel Fischer -
19.08.2024
Wohnideen
- 12 Min. Lesedauer

Beruhigend, energetisch oder gemütlich – farbige Wände wirken sich direkt auf das Wohngefühl aus und sorgen für eine bestimmte Stimmung im Raum. Sie möchten Ihrer Wohnung einen neuen Anstrich verleihen? In diesem Beitrag finden Sie frische Wandfarben-Ideen: Wir verraten Ihnen, welche Farbe in welchen Raum passt, welche Wirkungen sie hervorrufen und wie Sie verschiedene Farben am besten miteinander kombinieren.

Wandgestaltung mit Farbe: Raum analysieren

Mit Wandfarben lassen sich nicht nur optische Akzente setzen, sie haben auch großen Einfluss auf die Wirkung eines Raumes: Richtig eingesetzt können sie kleine Zimmer größer, dunkle Flure einladender oder schlichte Wohnzimmer gemütlicher erscheinen lassen. Je nach gewähltem Farbton wird eine bestimmte Atmosphäre geschaffen, welche dem Wohnraum einen individuellen Charakter verleiht.

Bevor Sie sich aber für eine bestimmte Farbe entscheiden, sollten Sie vorab ein paar wichtige Punkte beachten. Denn nicht jede Farbe passt in jeden Raum. Folgende Faktoren gilt es deshalb bei der Wahl einer Wandfarbe zu berücksichtigen:
 

  • Art des Raumes: Handelt es sich um das Wohnzimmer, die Küche oder den Flur? Je nach Verwendungszweck gestaltet sich auch die Farbgebung unterschiedlich.
  • Raumgröße: Für kleine Zimmer bieten sich vor allem helle Farbtöne an. Ausladende Wohnräume können auch mit kräftigeren Farben gestaltet werden.
  • Helligkeit im Raum: Gibt es im Raum nur wenig Tageslicht? Dann sollten Sie auf düstere Farben verzichten. Lichtdurchflutete Zimmer vertragen hingegen auch etwas dunklere Farbtöne.
  • Einrichtung und Deko: Natürlich sollte die gewählte Wandfarbe auch die Einrichtung des Raumes sowie etwaige Dekoelemente an den Wänden ergänzen.

 

Im nächsten Schritt geht es nun daran, die passende Wandfarbe für Ihren Raum zu finden. Dazu ist es wichtig, Bedeutung und Wirkung der unterschiedlichen Farbtöne zu kennen.

Farbenlehre: Bedeutung und Wirkung

Farben spielen in der Psychologie seit jeher eine bedeutende Rolle: Sie können in uns bestimmte Emotionen, Empfindungen oder Reize auslösen. Welche Assoziationen wir mit welcher Farbe verbinden, ist dabei individuell und oft auch kulturell geprägt. Trotzdem kann jedem Farbton ein eigener Charakter und damit eine bestimmte Wirkung zugeschrieben werden, die von vielen Menschen gleich empfunden wird. Die folgende Grafik gibt einen Einblick in die Farbenlehre und zeigt die unterschiedlichen Farbwirkungen:

Tipp: Sie sind sich unsicher, ob der gewünschte Farbton auch in das ausgewählte Zimmer passt? Dann besorgen Sie sich am besten eine Farbtabelle für Wandfarben und hängen diese zur Probe an die Wand.

Schöne Wandfarben: Ideen zum Kombinieren

Gleich mehrere Farben zählen zu Ihren Favoriten? Kein Problem. Denn auch die Wandgestaltung mit zwei oder drei Farbtönen ist durchaus möglich. Wichtig dabei ist, dass Sie auf ein harmonisches Gesamtbild achten: Die ausgewählten Farben sollten sich gegenseitig ergänzen und zusammen ein stimmungsvolles Ambiente schaffen. Um sich neue Wandfarben-Ideen einzuholen, orientieren Sie sich am besten am traditionellen Farbkreis.

Wir stellen Ihnen vier mögliche Farbkonzepte vor:

 

Tonwertorientierte Wandfarben

Ton in Ton lautet hier die Devise. Ein tonwertorientiertes Farbkonzept umfasst verschiedene Töne derselben Farbfamilie in unterschiedlichen Abstufungen.

So können Sie die Decke beispielsweise in einem zarten Himmelblau streichen, während die Wände in einem neutralen Graublau gehalten sind. Türen und Leisten werden hingegen mit einem dunklen Nachtblau betont.

Harmonische Wandfarben

Sie möchten unterschiedliche Farbfamilien miteinander kombinieren? Besonders harmonisch wirken dabei Töne, die im Farbkreis direkt nebeneinanderliegen.

Beispiele, die gut zueinander passen, sind: Gelb und Orange, Violett und Rot oder Blau und Grün. Auch unterschiedliche Farbnuancen dieser Grundtöne – wie z.B. verschiedene Rot- und Violetttöne – ergeben ein stimmiges Raumbild.

Komplementäre Wandfarben

Für Wagemutige bietet sich auch die Raumgestaltung mit Komplementärfarben an. Diese stehen sich im Farbkreis gegenüber und bilden einen ausdrucksstarken Kontrast.

Grün und Rot, Gelb und Violett oder Blau und Orange sind Beispiele dafür. Damit der Raum nicht zu intensiv wirkt, empfiehlt es sich, den Fokus auf eine Farbe zu legen und die jeweilige Komplementärfarbe für Akzente zu nutzen.

Lebendige Farben

Für eine besonders lebendige Wandgestaltung sorgt die Kombination von drei verschiedenen Farben. Dazu stellen Sie sich ein gleichseitiges Dreieck im Farbkreis vor.

Die Farben, welche sich an den Eckpunkten des Dreiecks befinden, ergeben zusammen ein harmonisches Gesamtbild, z.B.: Gelb, Rot und Blau. Wichtig dabei ist, dass sie alle Farben in der gleichen Intensität verwenden.

Weitere Tipps zum Kombinieren von Wandfarben:
 

  • Kombinieren Sie Ihr gewähltes Farbkonzept mit neutralen Grundtönen wie Weiß oder Grau. Vor allem bei Komplementärfarben können Weiß- oder Naturtöne die intensive Wirkung etwas neutralisieren.
  • Entscheiden Sie sich für ein Konzept aus warmen oder kühlen Farbtönen. Die Kombination von warmen Wandfarben mit kalten Farbnuancen sollten Sie vermeiden.
  • Sie möchten mehrere Räume Ihrer Wohnung in verschiedenen Farben streichen? Dann sollten Sie sich auf eine neutrale Basisfarbe festlegen, die in allen Räumen vorkommt und somit eine Verbindung zwischen den Zimmern schafft. Anschließend können Sie mit verschiedenen Farbtönen Akzente setzen.

Wandfarben: Ideen nach Raum

Jeder Raum hat seinen eigenen Verwendungszweck. Sie fragen sich nun, welche Farbe gut in Ihr Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Ihre Küche passt? Im Folgenden finden Sie Wandfarben-Ideen, mit denen Sie den Charakter unterschiedlicher Wohnräume optimal unterstreichen können. 

Ideen für das Wohnzimmer

Das Wohnzimmer zählt unumstritten zu jenen Räumen, in denen man besonders viel Zeit verbringt: Hier können Sie entspannen, einen Fernsehabend mit der Familie genießen oder auch Freunde empfangen. Dementsprechend ist eine gemütliche und einladende Atmosphäre in diesem Raum besonders wichtig.

Warme Beige- oder Brauntöne an der Wand machen sich im Farbkonzept eines Wohnzimmers besonders gut. Diese Farben sorgen für ein wohnliches Ambiente und lassen sich zudem wunderbar mit anderen Farbtönen kombinieren: Akzente können Sie beispielsweise mit einem kräftigen Orange oder Rot setzen. Aber auch die Trendfarbe Flieder eignet sich hervorragend, um Ihr Wohnzimmer gemütlich einzurichten.

Ideen für das Schlafzimmer

Für das Schlafzimmer empfiehlt es sich, Farben zu wählen, die Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlen. Dieser Wohnraum dient meist als Rückzugsort. Hier sollen Sie nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe kommen und neue Energie tanken können. Auf grelle, leuchtende Wandfarben sollten Sie im Schlafzimmer deshalb verzichten. Vielmehr eignen sich Schattierungen in Grau, Blau oder auch Grün. Diese Farbtöne wirken beruhigend und entspannend. Kombiniert mit einem gemütlichen Boxspringbett wird Ihr Schlafzimmer zu einer Oase der Erholung!

Ideen für das Kinderzimmer

Im Kinderzimmer darf es ruhig etwas lebendiger und verspielter sein. Am besten eignen sich zarte Pastellfarben als Grundton an der Wand. Fröhliche Kontraste lassen sich mit Blau-, Grün- oder Gelbtönen setzen. Achten Sie dabei jedoch auf möglichst softe, entsättigte Farben, um Ihre Kinder mit den unterschiedlichen Farbreizen nicht zu überfordern.

Der Vollständigkeit halber wollen wir Ihnen die nachfolgenden Tipps zu Küche und Badezimmer nicht vorenthalten. So können Sie Ihre komplette Wohnung mit neuen Wandfarben ideal gestalten.

Ideen für die Küche

Sie gilt in vielen Haushalten als das Zentrum des Familienlebens: die Küche. Hier wird gekocht, gegessen und geplaudert. Dementsprechend bunt wirkt auch oft die Raumgestaltung: Küchengeräte, Kochutensilien, Geschirr und Lebensmittel sorgen für ausreichend farbige Akzente.

Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die Wandfarbe auf Küchenmöbel und Arbeitsplatte abzustimmen. Damit sorgen Sie für ein einheitliches, harmonisches Farbkonzept. Cremefarbige Küchenmöbel können beispielsweise mit intensiveren Farbtönen wie Petrol ergänzt werden. Ihre Küchenfront ist dunkel gestrichen? Dann sollten Sie auf helle Wandfarben wie Beige, Grau oder Weiß zurückgreifen.

Ideen für das Badezimmer

Auch wenn die Verweildauer im Badezimmer meist eher kurz ausfällt, sollte dieser Raum in seiner Gestaltung auf keinen Fall vernachlässigt werden. Mit modernen Wandfarben können Sie hier Ihre persönliche Wellnessoase schaffen: Kühle Farben wie Salbeigrün oder Türkisblau bringen ein Gefühl von Frische in das Bad. Besonders edel wirken hingegen kräftige Farbtöne wie Tannengrün, Anthrazit oder Dunkelrot. Kleine Badezimmer profitieren von hellen, warmen Wandfarben wie Sonnengelb.

Ideen für Wandfarben: Gestaltung nach Raumgröße

Geht es um die Wahl der passenden Wandfarbe, so spielt auch die Raumgröße eine wichtige Rolle: Sie möchten eine kleine Wohnung einrichten? Oder Sie stehen vor der Herausforderung, große Zimmer gemütlich zu gestalten? Mit ein paar einfachen Tricks lassen sich Wohnräume jeglicher Größe wohnlich machen.

Wandarben: Ideen für kleine Räume

Um kleine Räume einladend zu gestalten, sind helle Pastell- und Naturtöne wie Beige, Grau oder Weiß ideal. Diese sorgen für ein Gefühl der Weite und haben eine raumöffnende Wirkung. Zudem sollten Sie Muster und starke Kontraste an den Wänden vermeiden. Setzen Sie stattdessen lieber auf einfarbige Flächen und Ton-in-Ton-Farbkonzepte. So bringen Sie Ruhe und Offenheit in den Raum.

Ebenfalls wichtig bei der Gestaltung von kleinen Räumen: Die Wandfarben sollten vom Boden zur Decke heller werden. Dadurch wird das Zimmer optisch gestreckt. So können Sie die Wände beispielsweise in einem hellen Blau streichen, während die Decke weiß bleibt. Kühle Farbnuancen treten dabei optisch in den Hintergrund, wodurch der Raum größer wirkt. Auch der Einsatz von Farbtönen mit hohem Weißanteil ist zu empfehlen. Denn diese reflektieren das Licht und lassen Räume heller erscheinen.

Kleine Räume mit Wandfarben größer wirken lassen: drei Beispiele
 

  1. Kleinen Raum mit niedriger Decke optisch vergrößern: Decke in Weiß oder hellen Farbtönen streichen. Die Wandfarbe in einem schmalen Streifen an der Decke fortführen. Dies lässt die Wände höher wirken.
  2. Schmalen, engen Raum optisch weiten: Lange Seitenwände in hellen, frischen Farben streichen. Die kurzen Stirnwände mit dunkleren Farben betonen. Das öffnet den Raum an den Seiten und erzeugt mehr Weite.
  3. Kleinen Raum länger wirken lassen: Decke und Stirnwand im selben Farbton streichen und damit optisch vom restlichen Zimmer abheben.

Farbideen für große Räume

Warme, dunkle Farben lassen große Räume gemütlicher wirken und vermitteln Geborgenheit: Rot-, Orange- oder Gelbtöne sowie Braun und Violett sind beliebte Wandfarben, wenn es um die Gestaltung großer Zimmer geht. Dunkle Farbnuancen lassen Wände außerdem optisch näher zusammenrücken, wodurch der Raum kleiner wirkt.

Auch einzelne farbige Akzentwände reichen bereits aus, um großen Wohnräumen mehr Struktur zu geben und sich darin nicht verloren zu fühlen. Ein weiterer Tipp: Streichen Sie die Decke am besten in dunklen Farben, dies lässt den Raum niedriger wirken.

Große Räume mit Wandfarbe gemütlicher wirken lassen: drei Beispiele
 

  1. Großen Raum mit hoher Decke optisch verkleinern: Decke in dunkler Farbe streichen und etwa 5-10 cm an der Wand fortführen. So senkt sich die Decke optisch nach unten.
  2. Langen, großen Raum optisch verkürzen: Längsseiten in dunkler Farbe streichen. Dadurch wirkt der Raum kleiner und wohnlicher.
  3. Großen, offenen Raum kleiner wirken lassen: Decke und Wände in derselben Farbe streichen, um mehr Einheit in den Wohnraum zu bringen.

Weitere Tipps für die Raumgestaltung mit Wandfarben

Wandfarbe ist nicht gleich Wandfarbe. Aus diesem Grund sollten Sie bei der Wandgestaltung mit Farbe auf ein paar bestimmte Dinge achten:
 

  • Passende Farbsorte wählen: Es gibt viele verschiedene Arten von Wandfarben. Je nach Raum sollten Sie dabei die passende Sorte wählen. So bieten sich für die Küche beispielsweise wasserabweisende Farben an. Im Bad sollten Sie auf Wandfarben setzen, welche Schimmelbildung verhindern.
  • Qualitätsmerkmale beachten: Achten Sie beim Kauf von Wandfarben für den Innenbereich auf die europäische Norm DIN EN 13300. Diese unterscheidet unterschiedliche Qualitätsklassen und gibt Aufschluss über Deckkraft sowie Nassabriebfestigkeit. Farben der Klasse Eins stehen dabei für die höchste Qualität.
  • Wohngesunde Farben nutzen: Vor allem Allergiker – aber auch gesunde Menschen – sollten auf die Inhaltsstoffe von Farben achten. Am besten verwenden Sie Wandfarben, die frei von Schadstoffen wie Weichmachern oder Lösemitteln sind. Als wohngesunde Alternativen gelten Kreide-, Lehm- oder Kalkfarben.

Wandfarben: Ideen zum Wohlfühlen

Mit diesen Wandfarben-Ideen können Sie Räume nun nach Ihren Vorstellungen gestalten und eine Stimmung kreieren, die sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirkt. Dabei gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und Sie werden sehen, wie sich die Raumwirkung durch passende Wandfarben verändert. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Häufig gestellte Fragen

 

Welche Wandfarben liegen im Trend?

Zu den aktuellen Trendfarben zählen natürliche, warme Erdtöne: Ein cremiges Beige oder sandiges Braun bringen Harmonie und Ruhe in den Wohnraum. Aber auch Blau- und Grüntöne sowie Nuancen in Rot und Gelb sind stets beliebte Wandfarben.

Welche Farbe passt in welches Zimmer?

Für das Wohnzimmer eignen sich vor allem warme Beige- und Brauntöne, während im Schlafzimmer beruhigende Wandfarben wie Blau oder Grün geeignet sind. Bei der Raumgestaltung in der Küche sollten Sie die Wandfarben am besten auf die Küchenmöbel abstimmen, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Im Badezimmer sorgen helle, kühle Farbtöne für frischen Wind.

Welche Wand im Zimmer farbig streichen?

Je nachdem, ob es sich um große oder kleine Wohnräume handelt, können mit farbigen Wänden unterschiedliche Effekte erzielt werden. So wirken große Wohnräume mit hohen Decken optisch kleiner, indem Sie die Decke in einem dunklen Farbton ausmalen. Kleine Zimmer erscheinen hingegen größer, wenn die langen Seitenwände in hellen Farben gestrichen werden.

Was für eine Wandfarbe wählen?

Bei der Wahl der passenden Wandfarbe gilt es, einige Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen: Art des Raumes, Raumgröße, Helligkeit im Raum sowie Möbel und Deko. Auch die Wirkung von unterschiedlichen Farbtönen sollten Sie berücksichtigen.

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